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  • ... fürs Schreiben kämpfen

Kung Fu Writing


Kampf oder Ausdruck - das ist hier die Frage.

Schweiß rinnt in meine Augenwinkel, nimmt mir die klare Sicht. Ich vermeine Sternchen zu sehen und schnaufe hektisch ein- und aus. Nochmal drei Längen rennen, Vollgas.

Los, mach schon, du bist dran.

Anlauf, Sprung mit Drehung, Rad schlagen. Die anderen können es viel besser.

Ich versuche es nochmal. Und nochmal. Und nochmal...

Im Wushu heißt es: "Du kämpfst um nicht zu kämpfen"

Ehe dieses Ziel erreicht ist, wenn es überhaupt jemals erreicht wird, gehen Jahre harten Trainings ins Land, ein Ringen mit sich selbst, das kein Ende nehmen will. Enorme Freude und Lust an der Bewegung stehen Verletzungen und Rückschlägen gegenüber. Man will es genauso gut wie der Meister hinbekommen ... und scheitert. Immer noch hast du "Kämpfen um nicht zu kämpfen" nicht mal ansatzweise verstanden. Dafür schwirren dir gern die unnötigsten Gedanken im Kopf herum...

Wer nicht alles gibt, wird es nicht schaffen.

Ähnlich geht es dem professionellen Autor. Ich will schließlich einen Roman abliefern, der meinen Ansprüchen genügt und gleichzeitig die Leser begeistert. Er soll perfekt im Ausdruck sein, den Leser fesseln, berühren und zum Nachdenken anregen. Nicht zu vergessen alle Lektoren und Verleger vom Sessel reißen, die mit dem Manuskript in Berührung kommen, - denn wenn sich kein Verlag zur Veröffentlichung findet, hast du schlicht und ergreifend kein Einkommen. (Das Self-publishing lassen wir mal beiseite, das ist eine andere Baustelle;)

Ein Autor hat außerdem nicht nur ordentlich zu schreiben, er muss Marketingexperte sein und eine Rampensau, damit es bei seinen Lesungen ordentlich kracht.

Soll heißen, wer nicht alles gibt, wird es bei der enormen Konkurrenz nicht schaffen. Aber was, wenn diese Vorstellung von "Es schaffen" gar nicht das richtige Ziel ist?

Finde heraus, wie großartig du bist!

Das ist so im Kung Fu, das ist so im Schreiben. Du musst dich hingeben, mit Haut und Haar, es wollen um seiner selbst Willen. Nicht für Ruhm und Anerkennung, nicht für Geld und Fangemeinde und schon gar nicht zum Angeben. Wer weiß wie hart der Kampf ist, wird demütig und nachsichtig.

Schau nicht wie gut oder schlecht die anderen sind, gib dein Bestes - nur darum geht es. Finde heraus, wie großartig du bist. Du für dich. Dann bist du zufrieden.

Dein Bestes ist alles was zählt. Lass es raus.

Denn am Ende steht nur ein Wort, und es wird perfekt sein.

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